VORWORT

Liebe Leserin, lieber Leser,


trotz aller Digitalisierung und effizienter Abläufe: Es sind und bleiben die Mitarbeitenden, die den Unterschied ausmachen. Nur werden sie in den kommenden Jahren aufgrund der demografischen Entwicklung ein immer kostbareres Gut, das es zu hegen und zu pflegen gilt. Mitarbeiterbindung ist folglich nicht nur ein Gebot der Stunde, sondern der kommenden Jahre. Daher haben wir uns für die Mitarbeiterbindung entschieden, als wir diskutiert haben, welchen Schwerpunkt wir für den HR-Report 2023 wählen. 

Nicht überrascht an den Ergebnissen hat uns, dass eine markt- und leistungsgerechte Entlohnung wie auch das so schwer greifbare Betriebsklima von den Befragten als die beiden wichtigsten Instrumente angesehen werden, um Mitarbeitende zu binden. Das war bereits vor elf Jahren so, als wir das Thema schon einmal im Fokus hatten. Weit oben steht nun zudem die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die im HR-Report 2012 noch unter „ferner liefen“ lag. Das wirft nicht nur einen Blick auf das hohe Bedürfnis der jüngeren Generationen nach einer Work-Life-Balance, sondern zeigt auch, wie sich die Arbeitswelt in den letzten Jahren verändert hat.

Vor allem in diesen drei Bereichen sollten Unternehmen ansetzen, wenn sie ihre Mitarbeitenden mittel- und langfristig halten wollen. Denn, das zeigen die Ergebnisse, teils herrscht noch eine hohe Diskrepanz zwischen der Bedeutung dieser Themen und ihrer (bescheidenen) Umsetzung.  

Was wir dagegen bemerkenswert finden: welch große Rolle Emotionen dabei spielen, ob sich Mitarbeitende gebunden fühlen oder nicht. Nüchtern-pragmatische Abwägungen oder eine moralische Verpflichtung dem Arbeitgeber gegenüber, die vielleicht noch die Babyboomerinnen und Babyboomer prägte beziehungsweise prägt, bilden dagegen einen vergleichsweise kleinen Part. 

Natürlich ist und bleibt auch das Finden von neuen Mitarbeitenden wichtig. Das spiegelt die diesjährige Agenda der HR-Themen deutlich wider. In den kommenden Jahren werden Organisationen viel Energie in die Rekrutierung von neuen Mitarbeitenden stecken müssen. Doch was hilft auf den leergefegten Bewerbermärkten mehr als die Wirkkraft eines Unternehmens, das Mitarbeitende positiv bindet? Das hilft bei der Suche, denn Mitarbeitende, die sich in ihrer Organisation wohl fühlen, machen diese attraktiver für Bewerberinnen und Bewerber. 

Eine spannende und aufschlussreiche Lektüre unseres aktuellen HR-Reports wünschen Ihnen 

Jutta Rump und Dirk Hahn

Prof. Dr. Jutta Rump
Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability IBE


Dirk Hahn
Vorstandsvorsitzender der Hays AG
Foto: Daniel Lukac



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