THEMEN 
DER LANGZEIT-
BETRACHTUNG

HR-TRENDS

Die großen HR-Themen auf der Agenda der Unternehmen unterscheiden sich nur wenig von denen aus den Vorjahren. Unangefochten an der Spitze steht – wie in den letzten Jahren – mit 45 Prozent der Nennungen das Thema Mitarbeiterbindung. Relativ gesehen hat dessen Bedeutung zugenommen, der Abstand zu den nachfolgenden Themen hat sich im Vergleich zum Vorjahr sogar noch vergrößert. Die Flexibilisierung von Arbeitsstrukturen und die Mitarbeitergewinnung tauschen im Vorjahresvergleich die Plätze 2 und 3 mit 30 Prozent beziehungsweise 29 Prozent. 

Deutlich abgerutscht ist die Vorbereitung der Mitarbeitenden auf die digitale Transformation: Im HR-Report 2022 lag sie mit 23 Prozent der Nennungen noch auf einem guten vierten Platz, nun mit 17 Prozent nur noch auf Rang 8. An Bedeutung gewinnt weiter die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit (26 % im Vergleich zu 22 % im Vorjahr), während die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur in etwa die gleichen Zustimmungswerte erhält wie 2022. Weiter im Mittelfeld halten sich stabil das Aufsetzen neuer Vergütungsmodelle und der Ausbau des Talentmanagements. 

Leicht zugelegt haben im Vergleich zum Vorjahr die Steuerung der demografischen Entwicklung (von 13 % auf 15 %), der Ausbau von Führung (von 12 % auf 14 %) und das Betreiben von Krisenmanagement (von 12 % auf 13 %). Weiterhin abgeschlagen ist die Förderung von Diversitäty mit nur 10 Prozent der Nennungen. Neues Schlusslicht ist die Einführung der agilen Organisation (9 %), die im Vorjahr mit 14 Prozent auf dem neunten Rang lag.

Wichtigste HR-Themen/Handlungsfelder

Basis: n = 1.001 (alle Befragten), Auswahl der drei wichtigsten HR-Themen

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In der Detailbetrachtung ist Mitarbeiterbindung vor allem Betrieben mit weniger als 500 Beschäftigten wichtig (50 % im Vergleich zu 35 % bei den Betrieben mit 500 bis 999 Beschäftigten, 45 % bei den Unternehmen mit 1.000 bis 4.999 Beschäftigten und 41 % bei den Großkonzernen mit mehr als 5.000 Beschäftigten). 

Auf die Steuerung der demografischen Entwicklung wiederum setzen Unternehmen mit zunehmender Betriebsgröße stärker (22 % in den Unternehmen ab 5.000 Beschäftigten, verglichen mit 12 % in den Betrieben mit weniger als 500 Beschäftigten). Die Bedeutung der Mitarbeiterbindung und der Mitarbeiter­gewinnung steigt mit zunehmendem Alter (51 % der über 60-Jährigen halten Mitarbeiterbindung für das Top-HR-Thema, jedoch lediglich 29 % der bis 29-Jährigen; in Bezug auf Mitarbeitergewinnung liegen die jeweiligen Werte bei 34 % versus 21 %). Für jüngere Befragte haben Vergütungsmodelle und Führung einen höheren Stellenwert.


Mitarbeitergewinnung

Trotz der weiter andauernden und durch den Ukraine-Krieg im Vergleich zur Befragung zum HR-Report 2022 deutlich verschärften Krisenstimmung zeigt sich, dass – bedingt durch den demo­grafischen Wandel – die Mitarbeiter­gewinnung unvermindert im Fokus der Teilnehmenden steht. 57 Prozent der Betriebe geben an, neue Mitarbeitende einzustellen, und 24 Prozent planen dies. Damit liegen die aktuellen Werte sogar noch leicht über dem Vorjahresniveau (51 % bei den Einstellungen und 27 % bei den geplanten Einstellungen).

Bei Betrieben mit unter 500 Beschäftigten stellen 49 Prozent neue Mitarbeitende ein. Mit wachsender Betriebsgröße steigt die Zahl der Unternehmen weiter an, die neu einstellen oder dies planen. 

Jobportale im Internet haben im Vergleich zum Vorjahr (70 %) noch einmal deutlich an Beliebtheit gewonnen (81 %), ebenso wie die eigenen Unternehmenskanäle (57 % im Vorjahr und 68 % im HR-Report 2023). Deutlich zugelegt haben auch Social-Media-Plattformen – von 44 Prozent auf 58 Prozent. 

Rückläufig sind hingegen Rekrutierungs­bemühungen über den Weg „Mitarbeitende werben Mitarbeitende“. Kam diese Option im vergangenen Jahr noch mit 54 Prozent der Nennungen auf Rang 3 der Rekrutierungs­kanäle, sind es 2023 nur 40 Prozent der Nennungen. Über Printmedien rekrutieren 29 Prozent der teilnehmenden Unternehmen (Vorjahr 31 %), über externe Dienstleister 28 Prozent (Vorjahr 34 %).

Die Wahl der Rekrutierungskanäle ist abhängig von der Unternehmensgröße und dem Sektor. So wächst die Nutzung von Jobportalen im Internet, von Social-Media-Plattformen und insbesondere von eigenen Unternehmenskanälen mit steigender Unternehmensgröße. 

Die Rekrutierungs­bemühungen über eigene Unternehmenskanäle machen in Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten nur 62 Prozent, in Großunternehmen mit mehr als 5.000 Beschäf­tigten jedoch 82 Prozent der Aktivitäten aus. Kleinere Betriebe setzen noch stärker auf Printmedien. Dies gilt auch für den öffentlichen Sektor (40 % im Vergleich zu 26 % im Dienst­leistungsbereich und 27 % im Industrie­sektor).

Dem Trend der Vorjahre folgend wird weiterhin überwiegend 
regional und landesweit (57 % beziehungsweise 49 %) rekrutiert. 
Wenn internationale Rekrutierung stattfindet, dann eher bei größeren Unternehmen 
und im deutschsprachigen Ausland.
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